Frauenrechte im Fokus: Iran

Mittwoch 08. März 23 12:24

Dies ist eine Kooperationsveranstaltung von Frauen für Freiheit e. V., der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung.

Seit die kurdische Iranerin Jina Mahsa Amini im September 2022 von der Moralpolizei im Iran so schwer verletzt wurde, dass sie an den Folgen starb, protestieren Iranerinnen und Iraner für „Frau, Leben, Freiheit“. Der Ruf der kurdischen Freiheitsbewegung wurde zum zentralen Element der erneuten Proteste im Iran, die sich explizit gegen die gesetzliche Entrechtung von Frauen durch das Regime richten. Schon seit der Machtübernahme des islamistischen Regimes vor 44 Jahren gehen Iranerinnen gegen die theokratische Herrschaft vor. Frauenrechtlerinnen wurden in Scheinverfahren zu Haftstrafen und Folter verurteilt, geflohene Dissidentinnen sogar im Ausland durch Regimeschergen verfolgt. Doch noch nie war die internationale Aufmerksamkeit für die Proteste so hoch wie in den letzten Monaten, noch nie war die revolutionäre Bewegung der iranischen Opposition so erfolgreich.

In der Veranstaltung berichten Mariam Claren und Saba Farzan vom aktuellen Stand der Revolution, von der Geschichte der iranischen Frauenbewegung und teilen ihre Einschätzung der zukünftigen Entwicklung im Iran und der Chancen für „Jin, Jîyan, Azadî – Frau, Leben, Freiheit“.

Die Freiheit einer Gesellschaft kann an den gesetzlich garantierten Rechten für Frauen und der Umsetzung von Gleichberechtigung gemessen werden. Wo Frauen nicht die gleichen Rechte zugestanden werden, finden sich auch immer Einschränkungen in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Daher sagt die Situation von Frauen viel über die aktuelle Lage eines Landes aus. Frauenrechte sind Menschenrechte, wo Frauen vollständig entrechtet sind, wie beispielsweise in Afghanistan, ist die Lage für die gesamte Bevölkerung meist desolat. In den letzten Jahren hat sich im Hinblick auf Frauenrechte einiges verändert. Während einige Länder wie Saudi Arabien vorsichtige Schritte hin zu mehr Rechten für Frauen machen, Indien sogar die Gesetzgebung geändert hat, wurden die Rechte von Frauen unter anderem in Russland und Polen weiter beschnitten.
In der Reihe Frauenrechte im Fokus soll die aktuelle Situation von Frauen in verschiedenen Ländern beleuchtet werden, sowie der Zusammenhang von Frauenrechten und Sicherheit, Freiheit und Wohlstand.

Dienstag, 14. März 2023

Ablauf:

19:00 Uhr: Herzlich Willkommen! Dr. Constantin Groth, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit / Thomas-Dehler-Stiftung

Einführung: Rebecca Schönenbach, Vorsitzende von Frauen für Freiheit e. V.

Diskussion: Frauenrechte im Fokus: IRAN mit Mariam Claren, Initiatorin der Kampagne #FreeNahid, und Saba Farzan, Deutsch-iranische Publizistin, moderiert von Rebecca Schönenbach, Vorsitzende von Frauen für Freiheit e. V.

Zeit für Ihre Fragen!

20:00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Die Teilnahme ist kostenlos, bitte melden Sie sich an: https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/AB11L

Frauenrechte im Fokus: Iran

Mariam Claren

wurde 1980 in Teheran geboren. Sie ist Marketingmanagerin und lebt in Köln. Nach der Inhaftierung ihrer Mutter, der Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi, durch die Islamische Republik Iran gründete sie die #FreeNahid-Kampagne. Seither setzt sich Mariam Claren für die Freilassung politischer Gefangener im Iran ein. Sie ist eine der Initiatorinnen des Patenschaftsprogramms für politische Gefangene, die im Rahmen der revolutionären Bewegung seit September 2022 verhaftet worden sind.

Saba Farzan

wurde in Teheran geboren und ist in Deutschland aufgewachsen. Sie war viele Jahre politische Journalistin mit den Schwerpunkten Außen- und Sicherheitspolitik, Integration und Kultur. Aktuell arbeitet sie im Staatsdienst im Bereich Arbeitsmarktpolitik. Saba Farzan ist Vorsitzende des FDP Ortsverbandes Gendarmenmarkt, Mitglied im Landesvorstand der Berliner FDP und betrachtet ihre deutsch-iranischen Wurzeln als prägend für ihren politischen Kompass für Freiheit, Menschenrechte und säkulare Werte.

 

Rebecca Schönenbach

arbeitet als unabhängige Beraterin im Bereich der Terrorismusbekämpfung, speziell auch zum Themenbereich islamische Finanzierungen. Als Spezialistin für Scharia und islamischen Extremismus hält sie Vorträge und berät Behörden, NGOs und Unternehmen. Darüber hinaus schreibt sie Fachbeiträge zu den Themenbereichen Islamic Finance, Islamismus, Radikalisierung und Frauenfeindlichkeit. Als Vorsitzende des Vereins Frauen für Freiheit engagiert sie sich gegen Gewalt gegen Frauen, vor allem gegen politische Gewalt mit dem Ziel, Gleichberechtigung abzuschaffen. Schönenbach ist Diplom-Volkswirtin, Mitherausgeberin des Sammelbandes „Ich will frei sein, nicht mutig – FrauenStimmen gegen Gewalt“ und Kolumnistin der Welt am Sonntag.