Eine Stimme für Freiheit - Kommentar zur Bedrohung von Frauen im öffentlichen Raum.
Eines der Ziele von Frauen für Freiheit ist es, Frauen eine Stimme zu geben, daher veröffentlichen wir mit Einverständnis der Verfasserinnen Zuschriften. Dieser Kommentar ist eine Reaktion auf den unten stehenden Beitrag über die Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum auf Facebook am 7. Februar:
Hallo Frauen für Freiheit! Ihrem Artikel zur Sicherheit in der Öffentlichkeit kann ich leider nur Zustimmen! Ich habe seit der Flüchtlingswelle aufgerüstet! Fahre mit dem Auto zur Arbeit, obwohl es nur ein paar Hundert Meter sind, habe mir zwei Pfeffersprays gekauft und meide öffentliche Verkehrsmittel! Das große Unternehmen, für das ich arbeite, ist leider direkt gegenüber von einem Flüchtlingsheim und morgens und abends im Dunkeln lungern die Herren dort immer in Scharen herum, ich wurde leider ein paar mal schon blöd angemacht (ey Lady you have boyfriend, you want boyfriend) und auch in der S-Bahn belästigt. Seitdem trau ich mich im Dunkeln nicht alleine weg! Eine Katastrophe und nicht akzeptabel für unser freiheitliches und gleichberechtigtes Land! Mein Vater kommt aus Marokko und ich wollte aufgrund des antiquiertem Frauenbild beziehungsweise der teils frauenfeindlichen Kultur nicht dorthin ziehen - jetzt haben wir es uns importiert. Ich bin gut ausgebildet mit einem Master, spreche sechs Sprachen und überlege ernsthaft auszuwandern. Meine Steuern und Abgaben zahle ich lieber für ein Land, das gewillt ist für meine Sicherheit und Rechte einzustehen. Deutschland ist auf einem rückwärts gerichteten Weg, antidemokratisch und patriarchalischer denn je.
Der Kommentar ist eine Reaktion auf unsere Einleitung des unten stehenden FAZ-Beitrags:
Frauen verschwinden aus dem öffentlichen Leben. Nicht nur an Silvester meiden Frauen öffentliche Plätze, auch im Alltag steigt die Unsicherheit und damit der Rückzug der Frauen aus der Öffentlichkeit. Ob wie heute gemeldet Belästigungen in der S-Bahn München oder auch die steigende Zahl von Übergriffen in Klubs, durch die sich die Betreiber in Münster, Jena, Hamburg usw. zu Maßnahmen gezwungen sehen, oder Säureangriffe in Berlin, all diese Vorkommniss zusammen bilden eine Art Flächenterror gegen Frauen, der wirksam ist.
Wenn der NDR dann meldet „Deutsche fühlen sich trotz Zuwanderung sicher – doch die Sorgen steigen“, negieren sie die Tatsache, dass dies auf Frauen keineswegs zutrifft, wie ihre eigene Umfrage zeigt. Damit wird Flächenterror sogar verstärkt, da Frauen suggeriert wird, ihre Vorsicht wäre irrational und Schutzmaßnahmen nicht erforderlich. Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass die meisten der in München belästigten Frauen es nicht einmal gewagt haben, den Täter anzuzeigen und die Polizei erst auf dem Videomaterial erkennen konnte, dass deutlich mehr als zwei Frauen belästigt worden sind.
Irrational ist, dass Frauen in München zwischen 18 - 20 Uhr von einem Mann mit Begleitung in aller Öffentlichkeit bedrängt werden und es nicht einmal mehr einen Aufschrei gibt. Dass sich das Leben von Frauen in Deutschland, und zwar gerade auch von Frauen aus islamischen Kulturkreisen, die selbstbestimmt leben wollen, massiv ändert und die Einschränkungen nicht einmal eine Schlagzeile wert sind.
"Öffentliche Verkehrsmittel meidet jede dritte der befragten Frauen (31 Prozent), etwas weniger als die Hälfte der Befragten (45 Prozent) hält dies seit zwei Jahren so. Dreizehn Prozent der befragten Frauen haben Reizgas in der Tasche, die Mehrheit von diesen (65 Prozent) setzt heute häufiger als vor zwei Jahren auf den Selbstschutz."