Beobachtungen aus der Blase - Über Verrat

Donnerstag 02. März 17 22:18

"How will Iranian women escape Islamism’s chokehold if European feminists submissively bow to men who refuse even to shake a woman’s hand?" fragt die Autorin dieses lesenswerten Artikels.

Eben.

Wie sollen Frauen in und aus der islamischen Welt der Unterdrückung entkommen, wenn selbsternannte Feministinnen im Westen ihnen in den Rücken fallen?
Nicht nur die schwedischen Regierungsfrauen, die sich als erste feministische Regierung der Welt bezeichnen, aber im Iran dem Kopftuchzwang gehorchen, sind hier peinliche Beispiele. Auch in Deutschland zeigt die Debatte um ein Burkaverbot, das Politiker wie Ruprecht Polenz als Einschränkung der Freiheit betrachten, wie wenig die Rechte von Frauen tatsächlich geschätzt werden.
Das drückt sich nicht nur in entsetzlichen Urteilen wie die Bewährung für den Vergewaltiger eines 6-jährigen Mädchens aus, das mit seiner Familie aus dem Irak nach Deutschland geflüchtet ist. Die Mutter des Mädchens schrie nach der Urteilsverkündung "Warum kommt er frei?", ein Schrei, der in den Köpfen von Frauen und Mädchen wiederhallt. Denn wie kann Bewährung für einen Täter, der während des Prozesses keine echte Reue gezeigt hat, erklärt werden außer mit der Geringschätzung des Mädchens?

Es ist auch die nonchalante Haltung, mit der zum Beispiel der in Berlin für Religionsfragen zuständige Klaus Lederer das Kopftuch bei Lehrerinnen bejaht und das Berliner Neutralitätsgesetz aushebeln lassen will. Dadurch werden Tausende Mädchen allein in Berlin zurück unter den Schleier und in eine Ideologie gezwungen werden, gegen die sich Hundertausende Frauen in der islamischen Welt auflehnen.


Verachtung der Rechte von Frauen und Mädchen, gerade derjenigen aus islamischen Kulturen, scheint sich immer mehr in der deutschen Gesellschaft auszubreiten. Nach dem Anwaltverein hat sich nun auch der Deutsche Notarverein gegen ein Verbot der Kinderehe ausgesprochen. Damit wären Mädchen selbst nach Ankunft in Deutschland ihren Peinigern ausgeliefert, denn sich in einem Gerichtsverfahren gegen ihre Peiniger zu wehren, stellt in der Praxis ein schier unüberwindliches Hindernis dar. Das wissen die Juristen, und der Anwaltverein macht auch klar, warum sie trotzdem gegen den Schutz der Mädchen votieren. Sie möchten "Rechtskolonialismus" verhindern, denn ausländische Rechtsprechung sei auch in Deutschland zu akzeptieren.

Im Gegensatz zu Menschenrechten für Mädchen. Und kein #Aufschrei. Nirgends.